Der Satan ist ein mächtiger Widersacher des Gläubigen. Wir lesen über ihn, dass er ein Verkläger der Brüder (Offb. 12,10), ein Verführer (2. Kor. 11,3) und ein Mörder (Joh. 8,44) ist. Um seinen Angriffen erfolgreich widerstehen zu können, ist es wichtig für den Gläubigen eine biblische Haltung einzunehmen. Im Folgenden wollen wir uns daher anschauen, wie uns Demut, Glaube und eine geistliche Perspektive helfen können, ihm in Zeiten der Anfechtung Widerstand zu leisten. Bevor wir uns allerdings mit diesen Punkten näher beschäftigen, möchten wir uns die Strategie des Satans anschauen, mit der er uns attackiert.
Satans Strategie
1. Mose 3 liefert uns ein gutes Muster der Vorgehensweise Satans:
Und die Schlange war listiger als alle Tiere des Feldes, die Gott, der HERR, gemacht hatte; und sie sprach zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Von allen Bäumen des Gartens dürft ihr nicht essen? Da sagte die Frau zur Schlange: Von den Früchten der Bäume des Gartens essen wir; aber von den Früchten des Baumes, der in der Mitte des Gartens <steht>, hat Gott gesagt: Ihr sollt nicht davon essen und sollt sie nicht berühren, damit ihr nicht sterbt!
Da sagte die Schlange zur Frau: Keineswegs werdet ihr sterben! Sondern Gott weiß, dass an dem Tag, da ihr davon esst, eure Augen aufgetan werden und ihr sein werdet wie Gott, erkennend Gutes und Böses. Und die Frau sah, dass der Baum gut zur Nahrung und dass er eine Lust für die Augen und dass der Baum begehrenswert war, Einsicht zu geben; und sie nahm von seiner Frucht und aß, und sie gab auch ihrem Mann bei ihr, und er aß.
1. Mose 3,1-6
Zunächst einmal fällt auf, dass der Satan vor allem mit List arbeitet und die Gebote Gottes hinterfragt: „Hat Gott wirklich gesagt: Von allen Bäumen des Gartens dürft ihr nicht essen?“ Damit unterstellt er fälschlicherweise, Gott habe geboten, von keinem der Bäume essen zu dürfen (Gott hat allerdings nur geboten von einem Baum, dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, nicht zu essen). Das Ziel dieser Frage ist also, Gott als einen unbarmherzigen Despoten darzustellen, der dem Menschen die guten Früchte des Gartens vorenthält. Nachdem der Satan die ersten Zweifel an Gottes Güte gesät hat, widerspricht er Gottes Befehl offen und deutet an, dass Gott falsche Absichten mit dem Menschen verfolgt („ihr werdet sein wie Gott, erkennend Gutes und Böses“). Damit lenkt er die Aufmerksamkeit der Frau auf die Frucht und weckt in ihr die Begierde des Hochmuts, sich das zu nehmen, was ihr nicht zusteht. Mit den Worten „sie nahm von seiner Frucht und aß und sie gab auch ihrem Mann“ beschreibt uns die Bibel hier den Beginn des großen menschlichen Elends, nämlich den Abfall des Menschen von Gott und den Eintritt der Sünde in diese Welt. Letztlich waren es diese Lügen Satans, die unsere Vorfahren verführten und durch die er uns auch heute noch verführen möchte.
Demut
Nun ist also das erklärte Ziel Satans, den Menschen zum Hochmut zu verführen, indem er seine Begierden erregt und ihn dazu ermutigt für sie einzustehen. Um dem Satan in dieser Hinsicht erfolgreich widerstehen zu können, ist es daher ungemein wichtig für den Gläubigen, sich vor Gott zu demütigen und auf sein Handeln zu vertrauen. In 1. Petrus 5 schreibt der Apostel:
Demütigt euch nun unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch erhöht zur <rechten> Zeit, indem ihr alle eure Sorge auf ihn werft! Denn er ist besorgt für euch.
Seid nüchtern, wacht! Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann. Dem widersteht standhaft durch den Glauben, da ihr wisst, dass dieselben Leiden sich an eurer Bruderschaft in der Welt vollziehen!
1. Petrus 5,6-9
Nachdem uns Petrus hier zunächst erklärt, dass wir alle unsere Sorgen, Ängste und Befürchtungen demütig vor Gott bringen sollen, da er für uns sorgt, ermahnt er uns ab Vers 9 wachsam gegenüber den Angriffen des Satans zu sein. Da der Satan auf der Suche nach Menschen ist, die er durch ihren Hochmut zur Sünde reizen und „verschlingen“ kann, ist der Gläubige nur fähig in Demut zu widerstehen. Das heißt, er sollte nicht versuchen sein vermeintliches Recht in die eigene Hand zu nehmen, um seine Wünsche und Bedürfnisse selbst zu befriedigen, sondern demütig in der Erwartung auf Gottes Eingreifen verharren. Er ist es, der um uns besorgt ist und uns alle notwendigen Dinge zur rechten Zeit schenkt.
Glaube
So ist also die Demut die Grundlage für unser Überwinden in dieser Welt. Allerdings ist nicht nur unsere Demut entscheidend, sondern auch, ob wir uns Gott im Glauben nahen oder nicht. Jakobus schreibt:
Unterwerft euch nun Gott! Widersteht aber dem Teufel! Und er wird von euch fliehen. Naht euch Gott! Und er wird sich euch nahen.
Jakobus 4,7-8
In dem Maße, indem wir uns Gott nahen und auf ihn hören, wenden wir uns automatisch von Satan und seinen Lügen ab. Sind wir beispielsweise versucht unser Recht selbst in die Hand zu nehmen und Böses mit Bösem zu vergelten (1 Petr. 3,9), so können wir Satans Versuche uns zur Sünde zu verleiten überhören, indem wir uns auf Gott ausrichten und uns mit seinem Wort beschäftigen. Glauben wir seinem Wort und wenden es auf unser Leben an, flieht der Satan von uns, da er weiß, dass er nicht erfolgreich sein kann. Folglich bringt es uns also nichts, sich mit den Lügen Satans und seinen Anschuldigungen auseinanderzusetzen. Stattdessen sind wir aufgefordert uns Gott im Glauben zu nahen und ihm Gehör zu schenken.
Geistliche Perspektive
Da unser Kampf nicht „gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistigen <Mächte> der Bosheit in der Himmelswelt“ (Eph. 6:12) ist, sollten wir unsere gegenwärtigen Probleme und Bedrängnisse primär aus einer geistlichen Perspektive betrachten. Der Satan benutzt Anfechtungen und Versuchungen um uns, wenn möglich, geistlich zu Fall zu bringen. Aus diesem Grund ist es hilfreich unsere Situation nicht nur aus einem irdischen Blickwinkel zu betrachten. Vielmehr geht es darum, die Triebfeder dahinter, nämlich den geistlichen Kampf, den Satan und seine Diener gegen uns führen, wahrzunehmen und zu verstehen, dass diese Leiden früher oder später alle Gläubigen in der Welt treffen (1. Petr. 5,9). Diese Perspektive von oben spendet uns Trost und hilft uns die Situation im Glauben annehmen zu können.
Auch wenn der Satan ein starker Widersacher ist, dürfen wir getrost sein, da Jesus den Sieg über ihn schon am Kreuz errungen hat. Christus hat seine Macht gebrochen und ihn aus dem Himmel geworfen (Offb. 12,7-12), sodass wir schon jetzt zuversichtlich mit Paulus ausrufen dürfen:
Der Herr wird mich retten von jedem bösen Werk und mich in sein himmlisches Reich hineinretten. Ihm sei die Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
2. Timotheus 4,18